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Pädagogischer Ansatz

Liebe, Geborgenheit, Sicherheit

Kinder brauchen vor allem Liebe, Geborgenheit und Sicherheit um sich gut entwickeln zu können. In den meisten Fällen erhalten sie diese liebevolle Zuwendung von den Eltern. Aber auch andere Bezugspersonen sind im Leben eines Kindes wichtig. So freuen sich die meisten Kinder über den Besuch der Großeltern oder der heißgeliebten Tante. Genau hier setzt auch mein Gedanke bei der Tagesbetreuung für Kinder an. Viele Eltern gehen heute zu gleichen Teilen arbeiten, so dass sie in dieser Zeit eine alternative, gleichrangige Betreuungsmöglichkeit suchen. Mit der Betreuung im Rahmen meiner Kindertagespflegestelle möchte ich den Kindern eine liebevolle und kindgerechte Umgebung schaffen, in welcher sie ihre sozialen Kontakte erweitern und sich individuell entwickeln können.

Die Frage der richtigen und guten Erziehung kann manchen Eltern und Pädagogen schon einmal schlaflose Nächte bereiten. Begriffe wie Montessori, Pikler, Walddorfpädagogik finden sich in fast jedem einschlägigen Elternratgeber wieder. Die Schwierigkeit besteht darin, aus dieser Menge von verschiedenen Erziehungsansätzen- und methoden die herauszufiltern, die einem selbst am treffendsten erscheinen. Dabei kann Erziehung nicht auf der bloßen Ausübung von Methoden der einen oder anderen Erziehungsrichtung beruhen. Vielmehr ist es wichtig, Vertrauen in sich selbst zu haben und bei Bedarf Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Ich folge weder der einen noch der anderen Erziehungsmethode. Je kleiner die Kinder sind, desto instabiler ist ihr Organismus, insbesondere das Nervensystem. Daraus folgt eine höhere Störanfälligkeit dieses Systems als bei Erwachsenen. Das Wissen darum verstärkt die Bedeutung einer gesunden (körperlichen und geistigen) Entwicklung von Kindern, besonders im Alter von 0-3 Jahren. Die freie Entfaltung, die liebevolle Unterstützung der angeborenen Neugierde und Lernfähigkeit, gegenseitiger Respekt und Akzeptanz (Religion, Hautfarbe, Behinderungen) sind wesentliche Bestandteile meiner Vorstellung eines guten Miteinanders. „Das Kind ist Baumeister seiner selbst“ (Maria Montessori), das heißt, jedes Kind verfügt über die Fähigkeit, von innen heraus seine Persönlichkeit aufzubauen. Damit sich Kinder gesund und frei entwickeln können, brauchen sie Möglichkeiten, in ihrem eigenen Tempo voranzugehen und die Freiheit, sich nach ihren individuellen Bedürfnissen zu entwickeln.

Je nach Altersstufe brauchen Kinder mehr Anregung und mehr Ruhe. Im Alter von 0-0,5 Jahren schlafen sie noch sehr viel und brauchen nach jedem gesetzten Reiz erst einmal wieder Zeit und Ruhe, diesen zu verarbeiten. 1-2 jährige Kinder brauchen viel Freiräume, ein interessantes Umfeld, welches sie erkunden und entdecken können und schlafen in der Regel nur noch 1-2 mal am Tag. 2-3 jährige haben bereits regelmäßige Ruhe –und Spielphasen und denken sich auch schon Spiele allein aus.

Ich möchte den Kindern zur Orientierung einen gewissen Rahmen vorgeben. In einer für sie anfänglich fremden Umgebung soll diese in erster Linie Sicherheit vermitteln. Mit dem Einrichten von Ritualen, wie z.B. dem täglichen Morgenkreis und dem Lesen vor dem Mittagschlaf, möchte ich die Kinder darin unterstützen, sich in der neuen Umgebung zu Recht zu finden.

Kinder sind ausgezeichnete Nachahmer, wir Erwachsenen dabei ihre Vorbilder. Durch eine geschickte Auswahl der Spielmaterialen, welche nach Möglichkeit Eigeninitiative, Kreativität und Phantasie ermöglichen, möchte ich die oben genannten Attribute unterstützen und die Kinder in ihrem Lernprozess begleiten. Das freie Spiel ziehe ich dabei allzu vorgefertigten Spielmaterialien vor und orientiere mich gerne an dem Leitmotiv von Maria Montessori: "Hilf mir es selbst zu tun".

Die Aktivierung und Pflege unserer Sinne sind ein weiterer Aspekt, den ich durch verschiedene Angebote aufgreife. So können z.B. in geheimnisvollen Beuteln Gegenstände ertastet oder verschiedene Gerüche in Geruchsdosen erraten werden. Zylinderblöcke (Sinnesmaterial nach Maria Montessori) unterstützen durch ihre Einfachheit das Erlernen von Gegensätzen wie: dick und dünn, schmal und breit, hoch und niedrig. Je mehr Sinneswahrnehmungen angesprochen werden, desto leichter bleibt das Erlebte im Gedächtnis erhalten.

In den ersten Lebensjahren spielen zwei Hauptformen des Lernens eine wichtige Rolle: das soziale Lernen und das explorative Lernen. Das soziale Lernen beschreibt die Fähigkeit des Nachahmens, schon ein Säugling versucht seine Eltern nachzuahmen. Das explorative Lernen meint das aktive Erleben seiner Umwelt. Ich möchte den Kindern eine Umgebung schaffen, die diese beiden genuinen Lerneigenschaften unterstützt, ohne zu überfordern. Das bedeutet eine kindgerechte Umgebung, die immer wieder Neues zum entdecken bietet, die u.a. motorische, musische und kommunikative Bereiche schafft. Mit Geduld und Ausdauer möchte ich die angeborene Neugierde der Kinder erhalten und wecken und sie darin ermutigen, in ihrem eigenen Tempo ihre Mitmenschen und ihre Umwelt zu erkunden.